Wir machen das – magazin

Mein Vater kann sehr gut im Sitzen schlafen. Ihn stört es nicht, wenn sein Kopf dabei nach hinten kippt und bei jedem Atemzug sachte auf und ab wippt. Sein Mund öffnet sich dann, und er fängt an zu schnarchen. Es ist ein grässlicher Anblick, und nie schaffe ich es, ihm ein Kissen oder ein zusammengerolltes Handtuch in den Nacken zu legen, ohne ihn dabei zu wecken. Er soll nicht ohne Kissen schlafen, ich will nicht, dass er sich den Hals bricht. Sobald ich mit der Handtuchrolle neben ihm stehe, öffnet er die Augen, ich habe ihn nicht einmal berührt, allein meine Nähe hat ihn geweckt. Mit der Hand tastet er nach seinem Sonnenhut. Ein matschgraues Ding, das ihm meine Mutter vom Einkaufen mitgebracht hat. Er trägt den Hut, weil sie ihn dazu zwingt, er soll keinen Hautkrebs auf seiner Glatze kriegen. „Ich bin dann diejenige, die dauernd mit ihm ins Krankenhaus muss“, sagt sie.

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